Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat es erzwungen, dass die SBB ihre Preise erhöhen muss.

« Wir hatten keine andere Wahl », rechtfertigte sich Vincent Ducrot, der Generaldirektor der SBB, gegenüber der SRF bezüglich der Preiserhöhungen für Zugtickets. Jetzt haben wir die Gründe dafür begriffen. Die SBB sind nicht die Hauptverantwortlichen für die im Dezember geplante Anhebung.

Vertrauliche Unterlagen, die die « SonntagsBlick » in Erfahrung bringen konnte, zeigen, dass das Bundesamt für Verkehr (BAV) mehrfach und einseitig Druck auf die Betreiberunternehmen ausgeübt hat, um sie zur Preiserhöhung ihrer Dienstleistungen zu bewegen. « Die Tarifmaßnahmen müssen bis 2024 sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene umgesetzt werden », steht in einem Brief des BAV-Direktors Peter Füglistaler an verschiedene Eisenbahnbetreiber. Diese Aktion hat den Preisbeobachter überrascht: « Die Kollektivverhandlungsautonomie ist de facto stark eingeschränkt », steht in einem Brief vom 17. Mai.

Die SBB, die Kritik ausgesetzt waren, haben sich lange gegen diese Erhöhung der Tarife gewehrt, insbesondere seitdem die Covid-19-Pandemie in der Schweiz auf Hochtouren lief: « Die SBB plant derzeit keine Preisanpassungen bis 2030, insbesondere aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Entwicklung des Post-Covid-Verkehrs », hieß es in einer Präsentation des Unternehmens im Oktober 2021. Nach Berechnungen des « SonntagsBlick » sollten die Kosten für die Tickets im öffentlichen Verkehr Ende des Jahres durchschnittlich um 3,7% steigen.